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SCHMERZ-TAPING

Was ist Schmerz-Taping?

 

Ende des letzten Jahrhunderts kam das Schmerz-Taping zu uns nach Europa. Es ist entstanden aus dem Kinesio-Taping des japanischen Arztes Dr. Kenzo Kase. Erweiterung fand die unzureichende Behandlung einzelner Muskelgruppen durch die Verwendung von farbigen Tapes durch Dr. Dieter Sielmann. Berücksichtigt man nun noch die Körperstatik, so ist das Schmerz-Taping ein, ganzheitliches Konzept, den Körper auf einfache aber sinnvolle Weise von Schmerzen befreien kann.

 

Die Tapes

 

Die Tapes sind 5 cm breite, wasserfeste, farbige Baumwollbänder, die auf der Rückseite eine wellenförmige Acrylbeschichtung aufweisen. Es ist kein Medikament appliziert. Sie sind in Längsrichtung um ca. 40 – 50 % dehnbar. Durch die extra entwickelte Struktur des Tapes ist eine volle Hautatmung gewährleistet, sodass es zu keiner Feuchtigkeitsstauung zwischen Tape und Haut kommen kann. Sowohl die Baumwolle als auch der Kleber sind hypoallergen, das heißt es kommt fast nie zu Hautreizungen oder Allergien – es treten praktisch keine Nebenwirkungen auf. Die Tapes sind latexfrei. Sie sind wasserbeständig. Somit ist es kein Problem, mit aufgebrachtem Tape zu duschen, zu baden oder zu schwimmen. Große Wärme wie z.B. in der Sauna sollte jedoch gemieden werden, um die Haftfähigkeit zu erhalten. Zum Trocknen sollten die Tapes nur vorsichtig abgetupft oder geföhnt werden.

Tapes bleiben zwei bis drei Wochen lang auf der Haut. Sie lassen sich problemlos entfernen – ggf. nach vorherigem befeuchten.

 

Die Wirkungsweise

 

Die Wirkung des Tapes erstreckt sich auf mehrere Ebenen: die Haut, die Muskulatur, die Lymphgefäße und sogar innere Organe.

Bei der Haut kommt es zu einer Mehrdurchblutung und zu einer erhöhten Stoffwechselleistung. Man erreicht somit einen schnelleren Abtransport von Schadstoffen und eine verbesserte Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff, Nährstoffen und heilungsfördernden Hormonen und Zellen.

 

Die Muskulatur erfährt durch die wellenförmige Rückseitenstruktur eine sanfte Dauermassage sowie Dauerlymphdrainage. Dies führt im Muskelgewebe zu einer Steigerung der Durchblutung und des Stoffwechsels. Dadurch kommt es zum Abbau von Ödemen im behandelten Bereich.

 

Der Lymphfluss wird angeregt. Dies führt z.B. bei „blauen Flecken“ zu einem schnelleren Abbau und Abtransport.

Aber das Tape kann noch mehr. Auch innere Organe werden erreicht. Durch das Tapen bestimmter Regionen erhält man eine Entlastung der umgebenden Muskelanteile, wobei sich durch die verbesserte Stoffwechsellage „angeschlagene“ Organe langfristig regenerieren können. Anwendungsbeispiele wären hier Menstruationsbeschwerden, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa.

Während der Tape-Behandlung sollten Sie sich viel bewegen, ohne sich dabei zu verausgaben und es sollte viel getrunken werden.

 

Die Tape-Farben

 

  • rot                    wirkt Energie zuführend, regt an und stimuliert, wärmt.

 

  • orange             wirkt Energie zuführend, aber schwächer als rot, lockert und aktiviert.                                                                                              In der medizinischen Farbtherapie ist es    die Farbe, die das Immunsystem stärkt und die körpereigenen                                     Abwehrkräfte mobilisiert.

 

  • gelb                 wirkt beruhigend und ausgleichend.                                                                                                                                                   In der medizinischen Farbtherapie ist es die Farbe, die die Nervenkraft stärkt und das Gehirn aktiviert, innere                               Anspannungen löst und die Motorik anregt.

 

  • grün                 liegt zwischen blau und gelb, die Farbe der Mitte, wirkt neutral, beruhigend. In der medizinischen Farbtherapie                             ist es die Farbe, die den Rhythmus von Herz und Nieren ausgleicht.

 

  • blau                 wirkt Energie entziehend, beruhigend, entspannend, löst Verkrampfungen, Muskeln lockern sich.

 

  • hautfarben       wirkt neutral, keine energetische Wirkung. Man verwendet sie, wenn sie optisch nicht auffallen sollen.

 

Nebenwirkungen

 

Risiken und Nebenwirkungen sind bei dieser Therapie nicht zu erwarten. Aufgrund der korrigierten Statik und der gesteigerten Stoffwechseltätigkeit kann es selbstverständlich zu einem „Muskelkater“ kommen. Ebenso kann die Darm- und Nierenfunktion gesteigert sein.

 

In sehr seltenen Fällen kann es zu Juckreiz kommen. Nach kurzem Anfeuchten des Tapes lässt der Juckreiz allerdings meist nach. Falls dies einmal nicht der Fall sein sollte, kann es sich um eine äußerst seltene allergische Reaktion der Oberhaut handeln. Das Tape ist dann sofort zu entfernen und Rücksprache mit Ihrem Tape-Therapeuten zu halten.

 

Schwangere in den ersten drei und den letzten zwei Monaten werden nicht getaped.

 

Patienten mit in den Bereich der Knochen metastasierenden Tumoren werden nicht getaped, da es durch die Mehrdurchblutung zu einer vermehrten Streuung der Metastasen kommen kann.

 

Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, müssen damit rechnen, Hämatome im Bereich der eingerichteten Beckenstatik zu bekommen. Es ist allerdings keine Kontraindikation, weder für die Dorn- oder Triggerpunkt-Therapie noch für das Taping.

 

Indikationen

 

  • Rückenschmerzen                               Wirbelsäulen-Syndrom, Skoliose der Wirbelsäule, LWS- und Ischiassymptomatik,                                                                          Diskusprolaps, Atlas-ISG-Blockaden, Osteoporose-Schmerzen

 

  • Gelenkschmerzen                                Tennisellenbogen, Golferarm, Sattelgelenksschmerzen, Sehnenscheidenentzündung,                                                                    Hüftgelenksschmerzen, Knieschmerzen, Sprunggelenksdistorsion, Arthroseschmerzen,                                                                Schulterschmerzen akut, Schultergelenksluxationen, chronische Schulterschmerzen                                                                      (Impingement Syndrom)

 

  • Kopfschmerzen                                    Spannungskopfschmerzen, Migräne, Schleudertrauma, Trigeminusneuralgie, muskulärer                                                              Tinnitus, Nasen-Nebenhöhlen-Entzündungen -auch prophylaktisch (Sinusitis), Schwindel,                                                              KISS-Syndrom, Zähneknirschen

 

  • Muskuläre Schmerzsyndrome             Muskelverkrampfung, Muskelfaserriss, Fersensporn, rheumatische Erkrankungen, Folgen                                                              des Apoplex, Morbus Sudeck, Folgen der MS

 

  • Neuropathische Schmerzen                Carpaltunnelsyndrom (CTS), Polyneuropathie, Fibromyalgie,  Restless-legs-Syndrom,                                                                    Nervenverletzungen, Verbrennungen, Narben

 

  • Viscerale Schmerzsyndrome               Verstopfung (Obstipation), Magenschmerzen, (Gastralgie), Menstruationsbeschwerden,                                                                Entzündung der Prostata (Prostatitis), Dreimonatskoliken, Harninkontinenz, Lymphödeme                                                              und chronischer Lymphstau, Warzen

 

 

Eine Tape-Behandlung am Beispiel des Kniegelenkes

 

Knieschmerzen sind per Definition Schmerzen im Bereich des Kniegelenkes. Sie treten vor allem bei älteren Menschen auf, die unter Arthrose leiden. Aber auch durch Verletzungen, Über- und Fehlbelastungen entstehen Knieschmerzen in jedem Alter.

 

Das Kniegelenk verbindet den Oberschenkelknochen und den Schienbeinknochen des Unterschenkels. Zwischen diesen beiden Knochen befinden sich die beiden Menisken, zwei halbmondförmige Knorpelscheiben, die als Puffer dienen. Davor liegt die knöcherne Kniescheibe, die Patella. Das Kniegelenk wird durch Bänder und Muskeln zusammen gehalten. Hinzu kommen noch wichtige Nervenbahnen, von denen hier nur der Ischiasnerv angeführt werden soll.

 

Der große mechanische Anteil an der Bewegung des Menschen, birgt erhöhte Gefahren vor Verschleiß und Überbelastung des Kniegelenkes. Die logischen Folgen zeigen sich dann auch immer in einer lokalen Symptomatik, die mit Bewegungseinschränkung und Schmerzen einhergeht. In den meisten Fällen handelt es sich um Fehlbelastungen und Irritationen der umgebenden Muskulatur. Hier kann mit der Tape-Therapie sehr gut geholfen werden. Ebenso bei denjenigen Menschen, die bereits eine Knieoperation hinter sich oder „nur“ Probleme nach einer Arthroskopie haben. Durch die Tape-Therapie werden die muskulären Strukturen wieder in ihre korrekte Statik gebracht und die Kräfteverteilung im Bereich des Gelenkes wieder hergestellt. Ganz wichtig ist hierbei der korrekte Stand des Beckens, da eine verdrehte Beckenschaufel wiederum einen falschen Winkel des Hüftgelenkes nach sich zieht und folglich auch eine Fehlstellung des Kniegelenkes. Ebenso hat natürlich eine Fehlstellung des Fußes und der Sprunggelenke Auswirkungen auf das Kniegelenk.

 

Für die Behandlung heißt das, dass sinnvollerweise primär die Statik mittels Dorntherapie eingerichtet sein muss, um dann die umgebende Muskulatur mit Tapes zu behandeln. Für die lokale Behandlung des Kniegelenkes gibt es verschiedene Tape-Verbände, je nach Diagnose. So kann man beispielsweise ein Kniegelenkstape anwenden, wenn ein Kniegelenkserguss, also eine vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit vorliegt. Ein Patella-Stabilisierungs-Tape findet seine Anwendung bei Patellaluxation, also bei einer Verrenkung der Kniescheibe z.B. Verdrehunfälle beim Sport.

 

 

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